Die ökologische Variante
Bereits im Jahre 2001 wurde im Mekong Delta in Vietnam der Grundstein gelegt, für eine ökologische Aquakultur des Pangasius Welses. Die Projektpartner “Naturland“, die “GTZ – Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit” und die “Deutsche See” entwickelten gemeinsam Richtlinien für eine nachhaltige und umweltschonende Produktion von Bio – Pangasius. Die an diesem Projekt beteiligten Fischfarmer verpflichten sich, bei der Aufzucht der Fische die vorgeschriebenen Richtlinien einzuhalten. Dazu gehören u.a. der Verzicht auf Medikamente und Antibiotika. Die Fische werden in geringer Besatzdichte in sogenannten “floating ponds” gehalten – Gehege, die im fliessenden Wasser des Mekong installiert werden. Dadurch wird eine ständige Durchströmung des Geheges mit Frischwasser gewährleistet, Kot und Futterreste können sich nicht in den Gehegen ansammeln. Da der Pangasius ein relativ genügsamer Allesfresser ist, kann er mit einer Mischung aus Reismehl, Bananen und Frischfisch gefüttert werden. Bei der Aufzucht werden grundsätzlich keine gentechnisch veränderten Futtermittel eingesetzt.
In der Aufzucht und Verarbeitung des Pangasius werden zunehmend Standards eingeführt, wie sie in den streng reglementierten Ländern der EU, den USA und Japan üblich sind. Dazu gehören die anerkannten Standards nach EurepGAP (Good Aquaculture Practice) und BAP der “Global Aquaculture Alliance“. Zusätzlich implementieren derzeit die grossen Produktionsbetriebe sogar noch ihren eigenen nationalen Standard, den “VietnamGAP“. Begleitet wird dieser Prozess einer ökologisch verträglichen Aquakultur u.a. vom WWF, der 2007 in Ho-Chi-Minh-City einen “Pangasius Aquaculture Dialoge” initiiert hatte. Wie der WWF in seinem “Einkaufsratgeber Fisch” geschrieben hatte, wurden die Standards für eine nachhaltige Pangasius-Aquakultur Mitte 2010 fertiggestellt. Um die Umsetzung der festgelegten Standards auch kontrollieren zu können arbeitet der WWf parallel an der Zertifizierung durch das Aquaculture Stewardship Council / ASC. Ähnlich dem bereits gut eingeführten und schon relativ bekannten MSC – Label (Marine Stewardship Council) für die Hochseefischerei, soll der ASC zukünftig die Nachhaltigkeitsstandards bei den Fischfarmern überprüfen.
Bio-Produkte
Das Grosshandels-Unternehmen “Deutsche See” vermarktet beispielsweise die von Naturland zertifizierten Fische unter dem Label: “Bio-Pangasiusfilet aus ökologischer Aquakultur” und “100% bio“.