Fischzucht vor Ort
Der Weltmarkt für Pangasiusprodukte wird von jeher von Vietnam dominiert. Alleine Deutschland als drittgrösster Markt in Europa (nach Holland und Grossbritannien) importierte im Jahr 2019 vietnamesischen Pangasius im Wert von fast 23 Millionen Dollar.
Seit vielen Jahren gibt es aber in der europäischen Aquakultur-“Szene” schon Überlegungen, den Pangasius direkt vor Ort, in Europa zu produzieren. Dem entgegen stand bislang der relativ niedrige Marktpreis für Pangasiusprodukte im Vergleich zu den hohen Produktionskosten. Aufgrund des hohen Wärmebedarfs des Fisches muss der Pangasius in Europa zwangsläufig “unter Dach” in geschlossenen Kreislauf-Aquakultursystemen produziert werden. Der technische und Investitionsaufwand ist bei dieser Produktionsmethode entsprechend höher, als für eine offene Teichanlage am Mekong.
Produktion in Deutschland
Die erste Firma in Deutschland, die den Mut hatte, den Schritt zu gehen und den Pangasius hier zu produzieren, sind die “Kirschauer Aquakulturen” in Kirschau, Sachsen. Neben der Produktion von Tilapia und tropischen White Tiger Shrimps, wird in dieser Fischzucht seit 2016 erfolgreich der Gestreifte Haiwels Pangasianodon hypophthalmus erbrütet, produziert und vermarktet. Der Fisch wird überwiegend als Filetware an Restaurants und den Lebensmittelhandel in der Region ausgeliefert. Privatkunden können sich ihren Pangasius aber auch im firmeneigenen Hofladen in Kirschau abholen.
Zur Grünen Woche 2020 in Berlin stellten die Kirschauer Aquakulturen ein neues Produkt vor: den “Flammpanga“. Dabei wird ein geräuchertes Pangasiusfilet auf ein Holzbrett geklemmt und am Dönerspiess erwärmt. Zusammen mit einem Stück “Pulled Karp” (geräuchertes Karpfenfilet) wird das Pangasiusfleisch dann in ein Fladenbrot gepackt und abgerundet mit Salat und Chutney als eine Art sächsischer “Fischdöner” angeboten. Innovativ & lecker!